„Der bewährte Lautsprecher Siemens 072 (Protos)“
„Die Güte der Sprach- und Musikwiedergabe wird ganz wesentlich von der Beschaffenheit des Lautsprechers bestimmt. Erst durch einen Lautsprecher, der der Leistung neuzeitlicher Rundfunkempfänger und Verstärker ganz angepaßt ist, werden die guten technischen Eigenschaften dieser Geräte restlos ausgenutzt.
Das tausendfach bewährte Vorbild hochwertiger Wiedergabegeräte ist der seit Jahren bekannte Lautsprecher »Siemens 072« (Protos). WEITERLESEN…
Archiv der Kategorie: 1926-1930
1929, Siemens & Halske: Ausrüstung des Deutschen Reichstags mit Beschallungsanlagen
Festinstallation einer Lautsprecheranlage im Plenarsaal (2 Blatthaller) und auf der Pressetribüne (3 Protos-Lautsprecher) sowie einer Nachrichtenübermittlungsanlage (ca. 140 Protos-Lautsprecher) in weiteren Räumen und Gängen des Reichstagsgebäudes. WEITERLESEN…
In einer Aufsatzfolge von 1928 über dynamische Lautsprecher, die 1929 auch als Buch erscheint, konstatiert Eugen Nesper den zunehmenden Bau von Großlautsprecheranlagen, weil „das Bedürfnis für die Großwiedergabe von politischen und sonstigen Ansprachen und Ankündigungen usw. sowie von musikalischen Darbietungen mehr und mehr gestiegen“ sei.
„Dadurch, daß das Bedürfnis für die Großwiedergabe von politischen und sonstigen Ansprachen und Ankündigungen usw. sowie von musikalischen Darbietungen mehr und mehr gestiegen ist, haben sich auch in immer zunehmenderem Maße auch Großlautsprecher-Anlagen eingeführt, für welche in erster Linie solche nach dem dynamoelektrischen Prinzip in Betracht kommen. So hat beispielsweise Gaumont in Paris derartige Anlagen herausgebracht […]. Infolge der ausgezeichneten Durchbildung nicht nur des dynamoelektrischen Lautsprechers selbst, sondern auch der hierzu gehörenden Verstärkeranlage, sind derartige Großlautsprecher nicht nur in der Lage, beispielsweise größere Orchester zu ersetzen, sondern sogar diese in ihrer Klangwirkung noch weit zu übertreffen.“ [Nesper 1929, 15]
„Radio-Übertragung bei der Fließarbeit“
„Um den Arbeiter bei der manchmal sehr eintönigen Fließarbeit während der normalen achtstündigen Arbeitszeit nicht über die Gewohnheit zu ermüden, versuchte man das öftere Einlegen von Pausen: dies Mittel muß natürlich eingehend studiert werden. Eine andere Art ist nun im Kleinbauwerk der SSW auf einfachste Art versucht worden. Die Berliner Rundfunkstelle gibt zwischen 11hund 12h 50m und von 3h 30m bis 4h 50m Radiokonzerte für die Industrie; diese Darbietungen werden, wie Abb. 77 und 78 zeigen, durch Lautsprecher den Arbeiterinnen übermittelt. Natürlich darf nicht den ganzen Tag Musik gemacht werden, was den Zweck verfehlen würde; vielmehr bleibt am Vor- und Nachmittage der Apparat nur 1 h eingeschaltet und wird während der Mittagspause auf den Speisesaal des Arbeiterkasinos umgeschaltet. Der Zweck der Musik in den Fabrikationssälen ist lediglich der, daß das Monotone der Arbeit ab und zu unterbrochen und eine gewisse Belebung erzielt wird. […] Ob diese Einrichtung wirklich einen Wert hat und die Musik nicht etwa ermüdet oder nur die Spielerei eines idealistischen Werkleiters ist, wird die Zukunft lehren. Eine Umfrage in der Werkstatt, ob der Versuch weiter fortgesetzt werden soll, hat ergeben, daß die Arbeiterinnen die Musik sehr gern haben und dem 11h-Beginn mit Spannung entgegensehen.“ [Pers. in: ETZ 9 1927, 300f.]
1927, Siemens & Halske: Lautsprecher für die Predigten im Kölner Dom
Um die architektonisch bedingt schlechte Sprachverständlichkeit im Kölner Dom zu erhöhen, experimentieren Akustiker und Elektrotechniker von Siemens & Halske Anfang 1927 mit einer verteilten Aufstellung von Großlautsprechern (Blatthallern) in den stark nachhallenden Kirchenschiffen. Die am Ostersonntag schließlich erfolgreich eingesetzte Anlage wird allerdings wieder abgebaut, „da sie anderweit benötigt wird“. [Kölnische Volkszeitung 21.4.1927] WEITERLESEN…
1928, Sportpalast: Hitlers erste elektroakustisch verstärkte Massenansprache
Im November 1928 berichtet der Illustrierte Beobachter, die ‚Bild-Zeitung‘ der Nationalsozialisten, in einem Fotobericht mit dem Titel „Hitler in Berlin“ über Hitlers erste Massenansprache mittels einer elektroakustischen Beschallungsanlage: WEITERLESEN…
1927, AEG: Einführung des Rice-Kellogg-Lautsprechers in Deutschland
Aufgrund eines Patentaustauschabkommens mit General Electric wird der von Rice und Kellogg 1923/24 in den USA entwickelte Lautsprecher in Deutschland durch die AEG zum Patent angemeldet und ab 1927 vermarktet. Als sogenanntes Kombinationspatent [Hatschek in: Elektroton 1 1935] ist die zur Patenterteilung nötige Innovationshöhe zunächst umstritten, da im Grunde lediglich längst bekannte Elemente zusammengefügt wurden, zum Beispiel der bereits 1877 von Werner Siemens in einem Patent [DRP 2355] beschriebene elektrodynamische Schwingspulenantrieb oder die Schallwand zur Vermeidung des akustischen Kurzschlusses, die als „Tonverstärker“ für Musikinstrumente 1915 von Walther Burstyn vorgeschlagen worden war [Patent DRP 289385]. WEITERLESEN…