Archiv der Kategorie: 1936-1940

Telefunken-Löschstrahler
Telefunken-Werbung 1936
„Der grundsätzliche Aufbau dieses Lautsprechers ist folgender: Auf einem gemeinsamen Mast befinden sich im Abstand von etwa einem Meter zwei Lautsprecher mit nach unten gerichteter Glocke. Hierdurch wird die Abstrahlung der hohen und mittleren Frequenzen auf einen bestimmten Bodenbereich beschränkt. Um nun zu vermeiden, daß die tiefen Frequenzen, soweit sie nicht durch die Glocke gerichtet werden, das Schallfeld durch ihre allseitige Ausbreitung stören, werden die beiden Lautsprecher gegenphasig erregt. In einem gewissen Winkel ober- und unterhalb einer zu der Verbindungslinie der beiden Lautsprecher senkrechten Ebene werden dann die Schallwellen durch Interferenz ausgelöscht.“ [Kösters in: AZ 2 1936, 104]

Auszug aus „Erfahrungen mit einer 5 kW Großlautsprecheranlage auf der Burg zu Nürnberg“, 1937

Nürnberger Burg
Abb. 1 aus [Vierling in: AZ 2 1938]
Dezember 1937, der Vestnerturm der Nürnberger Burg wird zur Riesen-Reichslautsprechersäule

Unterstützt von Siemens, Telefunken und TeKaDe installieren Oskar Vierling und seine Mitarbeiter vom Insitut für Schwingungsforschung der Berliner Technischen Hochschule im Dezember 1937 auf der Nürnberger Burg die mit einer Verstärkerleistung von 5000 Watt angeblich größte Beschallungsanlage Europas, um mit Riesentrichtern von den beiden Türmen der Burg aus die Umgebung zu beschallen. Eine zweite Anlage mit 2000 Watt versorgt weitere 43 auf dem Stadtring verteilt aufgestellte Lautsprecher. WEITERLESEN…

Telefunken erhält den „Grand Prix Paris 1937“
„Anläßlich der Internationalen Ausstellung Paris 1937 wurde Telefunken der ehrenvolle Auftrag erteilt, für den Deutschen Pavillon eine LAUTSPRECHERANLAGE zu errichten. Die Anlage bestand aus: 3 Kondensatormikrofonen, 3 Mikrofonvorverstärkern, 2 Spieltischen, 1 Rundfunkgerät, 2 20-Watt-B-Verstärkern, 2 150-Watt-B-Verstärkern, 23 Lautsprechern auf Schallwänden in der Ausstellungshalle, 1 Pilzlautsprecher auf dem Dachgarten.
Für diese Anlage sowie für die gleichzeitig ausgestellten Filmabtaster und Spitzensuper T 7001 erhielt Telefunken in Klasse 15 den Grand Prix.“ [Telefunken „GP 1937“, 2]

Am Jahrestag der Zerschlagung der Gewerkschaften erfolgt die Grundsteinlegung für eines der größten begonnenen Bauvorhaben der Nationalsozialisten, dem vom Kölner Architekten Clemens Klotz entworfenen KdF-Seebad Rügen, „das mit einer der größten elektroakustischen Anlagen ausgerüstet wird, die je gebaut wurde“. „Der etwa 8km lange Bau“ entlang des Strandes soll nach Angaben Telefunkens „über 700 Lautsprecher und mehr als 100 Mikrofonanschlußstellen“ erhalten. Unter anderem soll die gesamte Strandpromenade mit Lautsprechern bestückt werden. „Die Verstärkerleistung beträgt ungefähr 16 kW.“ [Telefunken 5 Ela 361, 8f.]

Zitat aus „Die ersten Reichs-Lautsprechersäulen“ in Breslau 1938

„In Breslau werden zur Zeit die ersten Reichs-Lautsprechersäulen aufgestellt. Man hat die Hauptstadt des Gaues Schlesien für diesen ersten Versuch gewählt, weil dort im nächsten Jahr das deutsche Turnfest stattfindet. Hunderttausende aus allen deutschen Gauen werden aus diesem Anlaß in Breslau zusammenströmen. Sie werden kaum in der Lage sein, an allen Veranstaltungen teilzunehmen, aber 100 Reichs-Lautsprechersäulen, die bis zum Frühjahr auf den größeren Plätzen und in den Verkehrszentren aufgebaut sind, werden sie über allen wichtigen Vorgänge, über den gesamten Ablauf dieses Festes unterrichten. – WEITERLESEN…