Am 27.4.1898 meldet der Physiker Sir Oliver Lodge (zur Zeit der Patentanmeldung „Professor of Physics in University College, Liverpool“, ab 1900 erster Präsident der Universität Birmingham, seit 1902 Sir) das britische Patent Nr. 9712 über einen elektrodynamischen Wandler an und baut nach diesem Prinzip im selben Jahr einen trichterlosen Lautsprecher mit Schwingspulensystem, „welcher als Urtype aller nachfolgenden dynamischen Lautsprecher angesehen werden kann und der sich im wesentlichen auch mit den heute noch üblichen Ausführungen deckt“ [Nesper 1929, 6].
„Abb. 3 zeigt das Anordnungsschema dieses ersten dynamischen Lautsprechers von O. Lodge. In dem sehr kräftigen Feld N S des Topfmagneten war eine kleine Spule c angeordnet, welche mittels der Verstrebungen d die schon verhältnismäßig groß ausgeführte Membran e in Schwingungen versetzte. Bemerkenswert ist bei dieser Ausführung, welche im Science-Museum, South Kensington, London aufbewahrt wird, daß für die Wiedergabe ein Trichter vermieden und daß die Schallabstrahlung nur durch die Membran e bewirkt werden sollte.“ [Nesper 1929, 6]
Das Potential dieser Erfindung, ein „loud speaking telephone“ bzw. einen Lautsprecher zu realisieren, hatte Oliver Lodge bereits erkannt. In seinem Patent „Improvements relating to Telephones, and to Circuit Arrangements and Relays therefor“ von 1898 gibt der Physiker als Einsatzmöglichkeiten an: „I may use this plan of magnification as a call, or as a receiver in magnetic telegraphy, but it is obviously applicable to other useful purposes such as magnifying a speaker’s voice by distributing it to various parts of a large hall.“ [Patent GB 9712, 5]