Im September 1936 erscheint erstmals die Akustische Zeitschrift, herausgegeben im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter Mitwirkung der Deutschen Reichspost und der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt. Die Aufgabe dieser „besonderen Zeitschrift“ sei es, fortan „alle wissenschaftlichen und technischen Forschungsergebnisse der verschiedenen akustischen Fachgebiete einheitlich“ zusammenzufassen („Zur Einführung“, in: [AZ 1 1936, 1]).
„Die Akustik macht seit einer größeren Reihe von Jahren eine zuvor nie vermutete Entwicklung durch. Ihr Aufschwung ist vorzugsweise der Elektroakustik zuzuschreiben, die in ihren verschiedenen Formen des Rundfunks und der Schallplatten- und Tonfilmtechnik außerordentlich vielseitige Anforderungen an Schallmessung und Schallübertragung gestellt hat und stellt. Die Entwicklung ist jedoch nicht auf die Elektroakustik beschränkt geblieben; sie hat auf alle anderen akustischen Gebiete übergegriffen. Raum- und Bauakustik verfügen heute über wesentlich gesichertere Kenntnisse als noch vor einigen Jahren. Die physiologische Akustik begründet ihre Anschauungen über die Vorgänge im Gehörorgan vielfach ganz neu und baut die physikalischen Grundlagen hierzu aus. Die musikalische Akustik, insbesondere die elektrischen Musikinstrumente stehen noch am Anfang einer planvollen Forschung. Der Ultraschall, die hochfrequenten akustischen Schwingungen, die immer neue technische Anwendungen finden, liefern manche Verfahren zur Bestimmung physikalischer Konstanten und sind in letzter Zeit ein oft benutztes Hilfsmittel auf dem Gebiete der Molekularphysik geworden. In den Fragen der Lärm- und Erschütterungsabwehr schließlich greift die Akustik weit über den Rahmen der Physik in fast alle Zweige der Technik hinein.
An dem Aufblühen dieses Wissenschaftszweiges hat Deutschland führenden Anteil, und es ist daher schon vor längerer Zeit der Plan entstanden, eine besondere Zeitschrift zu schaffen, die alle wissenschaftlichen und technischen Forschungsergebnisse der verschiedenen akustischen Fachgebiete einheitlich zusammenfaßt. Nur so können eine wirkliche Übersicht über die Fortschritte der Akustik gewonnen und damit eine Vertiefung und Bereicherung sowie eine stetige Weiterentwicklung der erarbeiteten Erkenntnisse erzielt werden. Im Hinblick auf diese Notwendigkeit hat die deutsche Forschungsgemeinschaft auf Grund einer neueren Anregung von Herrn Prof. Dr. Stark es übernommen, die Akustische Zeitschrift in Deutschland ins Leben zu rufen. Herausgeber, Schriftleitung und Verlag werden sich bemühen, das gesteckte hohe Ziel zu verwirklichen.“ („Zur Einführung“, in: [Akustische Zeitschrift 1 1936, 1])