„Die Möglichkeit, Massen von hunderttausenden von Menschen gleichzeitig durch die Sprache zu beeinflussen, ist von einer Bedeutung, die jeder sofort in ihrem vollen Ausmaß sich klarmachen kann, wenn er einmal den Gedanken ausspinnt, wie anders so manche geschichtliche Entwicklung verlaufen wäre, wenn dieses Mittel etwa der Menschheit seit dem klassischen Altertum zur Verfügung gestanden hätte.“ [Gerdien in: Telefunken-Zeitung 43 1926, 28f.]

Auszug aus „B-Verstärker für fahrbare Anlagen“ – Lautsprecherwagen 1935

„Die ersten Lautsprecherwagen erforderten umfangreiche und teure Stromversorgungsanlagen und wegen der großen Gewichte und Ausmaße auch schwere und große Lastwagen. Denn damals mußten sie mit Verstärkern in A-Schaltung bestückt werden, da es B-Verstärker mit einer Qualität, wie sie der Telefunken-B-Verstärker aufweist, noch nicht gab. So waren die ersten Großlautsprecherwagen für etwa 200 Watt Sprechleistung mit einer 3-KW-Maschinenanlage ausgerüstet. Die Motorleistung des 5-t-Wagens betrug etwa 100 PS, das Betriebsgewicht 8-9 t […]. WEITERLESEN…

„Leider wurde in Deutschland […] in der Elektro-Akustik die Entwicklung durch den wirtschaftlichen Niedergang der Industrie ab 1930 starkt gehemmt. […] Jedes Unternehmen und selbstverständlich auch die Großunternehmen wie Siemens und AEG mußten der veränderten Lage Rechnung tragen.
So wurde von den beiden Stammfirmen im Jahre 1931 beschlossen, das Gesamtgebiet der Elektro-Akustik entwicklungsmäßig bei Telefunken zu vereinen und ebenfalls vertriebsmäßig, soweit es inzwischen nicht schon auf dem Tonfilmgebiet durch die Gründung der Klangfilm G. m. b. h. anders geregelt worden war.
Es kamen also zu Telefunken:
von Siemens: Die Ela-Kernabteilung mit den Sachbearbeitern der Laboratorien, der Vertrags- und der Patentabteilung,
von der AEG: In der Hauptsache das Tonfilmlaboratorium und einige Sachbearbeiter auf dem elektroakustischen Gebiet.“ [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 6]

Auszug aus „Ein Schlagwort geht um…“ – High Fidelity und Wide Range 1935

„Augenblicklich findet ein aus Amerika eingeführtes Schlagwort ‚High-fidelity‘ Eingang in die Verstärkertechnik und die damit verwandten Gebiete.
Was bedeutet dieses Schlagwort? Bringt es uns etwas Neues?
‚High-fidelity‘ heißt auf deutsch ‚hohe Wiedergabetreue‘ und bedeutet, ähnlich wie das entsprechende englische Schlagwort ‚Wide-range‘ = weites Frequenzband, die bewußte Abkehr von den bisherigen Zielen der Wiedergabetechnik in den englisch sprechenden Ländern. WEITERLESEN…

1939: Kooperation von Architekten und Elektroakustikern, Lautsprecher überall

Mit einer 28seitigen, umfangreich illustrierten Firmendruckschrift richtet sich Telefunken an Architekten, um auf die nötige Zusammenarbeit mit Elektroakustikern bereits bei der Planung staatlicher und privater Gebäude sowie öffentlicher Plätze hinzuweisen. Nicht nur im Rahmen des Gemeinschaftsempfanges würden „in den Bauten der Partei, des Staates und der Wehrmacht, in großen und kleinen Betrieben, in Büro- und Verwaltungsgebäuden, auf Straßen und Plätzen Lautsprecheranlagen errichtet“, zahlreiche weitere inzwischen verbreitete Anwendungsmöglichkeiten von Lautsprecheranlagen seien architektonisch zu berücksichtigen. WEITERLESEN…

Aktivlautsprecher
Werbung in [AfF 5 1936, 163]
„Die ‚FAFNER‘ sind Großlautsprecher mit eigener, eingebauter Kraftendstufe

Mit einem Anschlußgriff – mit einer Leitung – verwandeln Sie jedes Empfangsgerät – vom Volksempfänger bis zum Arbeitsfrontempfänger – in eine komplette Großübertragungsanlage“

Werbung 1936, Peter Grassmann, Berlin

Auszug aus „Der 1. Mai 1935“ – Telefunken Großlautsprecher-Anlagen 1935

„Zur Übertragung der Feierlichkeiten am ‚Nationalen Feiertag des deutschen Volkes‘ wurden in vielen Orten des Reiches Telefunken-Großlautsprecheranlagen errichtet. Die größte ihrer Art war, wie auch in den beiden vergangenen Jahren, in Berlin auf dem Tempelhofer Feld erstellt worden. Hier standen die Telefunken-Ingenieure vor der Aufgabe, ein Aufmarschgelände für 2 000 000 Festteilnehmer so mit Schall zu versorgen, daß jeder des Führers Wort und die Musikdarbietungen klar verstehen konnte. WEITERLESEN…

Tendenz zu trichterlosen Radiolautsprechern
„Was die eigentlichen Schallgeber anbetrifft, die Kopfhörer und Lautsprecher, sind kaum neue Gedanken zu verzeichnen, und es ist nur festzustellen, daß der Lautsprecher immer mehr Raum gewinnt. Sein Trichter verbirgt sich mit Vorliebe schamhaft in einem Einbau, wie bei dem recht geschmackvollen »Superton« (Abb. 8) der Ideal G.m.b.H., oder er fehlt ganz, und eine großflächige Membran tritt an seine Stelle. Hier ist der »Conus«-Lautsprecher (Abb. 9) der Tefag zu nennen, der eine imprägnierte Seidenmembran besitzt, und der elektrodynamische Falzlautsprecher von S. & H., dessen großes, vierseitiges Modell in der Mitte der Halle hing und sie mit Musik versorgte.“ [Burstyn in: ETZ 39 1926, 1126]

Beschallung Berlins mit einem (!) Gigant-Blatthaller (»Wotan«)

Wotan-Blatthaller
Abb. 136 aus [Trendelenburg 1975]
Reichweiten eines auf dem Berliner Funkturm aufgestellten großen Blatthallers“ (1930)
„Bild 136 zeigt bei Versuchen vom Funkturm damals beobachtete Schallreichweiten. Diese hingen natürlich von den atmosphärischen Bedingungen, wie der Windgeschwindigkeit in den verschiedenen Höhen sowie dem Temperaturgradient ab. Als Kuriosum sei noch erwähnt, daß an einem Sonntag vom Polizeirevier Berlin Weißensee – also in einer Entfernung von 13km – ein Strafbefehl ausgeschrieben wurde, da Kirchgänger dort die vom Funkturm stammende Musik als störend empfunden hatten!“ [Trendelenburg 1975, 193]