Aufgrund eines Patentaustauschabkommens mit General Electric wird der von Rice und Kellogg 1923/24 in den USA entwickelte Lautsprecher in Deutschland durch die AEG zum Patent angemeldet und ab 1927 vermarktet. Als sogenanntes Kombinationspatent [Hatschek in: Elektroton 1 1935] ist die zur Patenterteilung nötige Innovationshöhe zunächst umstritten, da im Grunde lediglich längst bekannte Elemente zusammengefügt wurden, zum Beispiel der bereits 1877 von Werner Siemens in einem Patent [DRP 2355] beschriebene elektrodynamische Schwingspulenantrieb oder die Schallwand zur Vermeidung des akustischen Kurzschlusses, die als „Tonverstärker“ für Musikinstrumente 1915 von Walther Burstyn vorgeschlagen worden war [Patent DRP 289385]. WEITERLESEN…
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1924, Rice und Kellogg: elektrodynamischer Lautsprecher mit Konusmembran
Das Foto zeigt den elektrodynamischen Schwingspulenlautsprecher mit konusförmiger Membran (links das Lautsprecherchassis und rechts eine Papiermembran in Konusform), basierend auf 1924 eingereichten Patenten für General Electric von Chester W. Rice und Edward W. Kellogg. In Deutschland wurde diese bahnbrechende Erfindung aufgrund eines Patent-Austauschabkommens ab 1927 durch die AEG vermarktet. WEITERLESEN…
1916, Jensen und Pridham: Phonograph „for large halls, auditoriums and amphitheaters“
Am 3.7.1916 reichen Peter Laurits Jensen und Edwin Stewart Pridham, die Begründer der Magnavox Company, beim US-Patentamt ein Patent über einen „Sound-Magnifying Phonograph“ mit integriertem elektrodynamischem Lautsprecher ein, der es ermögliche, „any desired volume of sound“ zu erzielen [US 1329928]. WEITERLESEN…
1898, Oliver Lodge: elektrodynamischer, trichterloser Lautsprecher
Am 27.4.1898 meldet der Physiker Sir Oliver Lodge (zur Zeit der Patentanmeldung „Professor of Physics in University College, Liverpool“, ab 1900 erster Präsident der Universität Birmingham, seit 1902 Sir) das britische Patent Nr. 9712 über einen elektrodynamischen Wandler an und baut nach diesem Prinzip im selben Jahr einen trichterlosen Lautsprecher mit Schwingspulensystem, „welcher als Urtype aller nachfolgenden dynamischen Lautsprecher angesehen werden kann und der sich im wesentlichen auch mit den heute noch üblichen Ausführungen deckt“ [Nesper 1929, 6]. WEITERLESEN…
Vorstellung des elektrodynamischen Wandlers von Werner Siemens in der Berliner Polytechnischen Gesellschaft
„Der Altmeister der Elektrotechnik, Werner von Siemens, baute im Jahre 1878 ein elektro-dynamisches Riesentelefon, das 33kg wog. In seinem Aufbau unterscheidet es sich so gut wie gar nicht von einem dynamischen Lautsprecher. Tatsächlich ist dieses Riesentelefon auch im Jahre 1889 als Lautsprecher in der Berliner Polytechnischen Gesellschaft vorgeführt worden.“ (Abb. und Bildunterschrift aus [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 3])
Elektrodynamischer Wandler von Werner Siemens 1878
Ferdinand Trendelenburg schreibt über diesen elektroakustischen Wandler, der prinzipiell sowohl als Mikrofon, als auch als Telefonhörer bzw. Lautsprecher eingesetzt werden konnte:
„Werner Siemens hielt sein elektrodynamisches Telephon besonders geeignet für Empfangszwecke. Hätten ihm schon Verstärker zur Verfügung gestanden, so hätte er sein Telephon mit bestem Erfolg als Lautsprecher für klanggetreue Schallübertragungen verwenden können. Fast in allen Rundfunkgeräten werden heute Lautsprecher mit dem von Werner Siemens angegebenen elektrodynamischen Antrieb verwendet.“ [Trendelenburg 1975, 20]
Auszug aus „Lautsprecher“ in Der Große Brockhaus 1932
„Lautsprecher,
in der Elektrotechnik ein Gerät zur weithin vernehmbaren Wiedergabe von Rundfunk-, Tonfilm- und Schallplattendarbietungen.Arten. Am verbreitetsten ist der magnetische L. Er besteht aus einem kräftigen (meist permanenten) Magneten, zwischen dessen Polen ein leicht beweglicher Anker angeordnet ist. Dieser Anker wird durch eine Spule beeinflusst, durch die vom Empfänger oder Verstärker herkommenden, durch Sprache oder Musik beeinflussten Wechselströme hindurchgeleitet werden. WEITERLESEN…
Auszug aus „Lautsprecher“ in Meyers Lexikon 1927
„Lautsprecher, Gerät zur Wiedergabe von Sprach- und Musikübermittlung (besonders beim Rundfunk, s. Beilage »Funktechnik« und Art. Funkwesen), besteht aus einem verstellbaren, besonders für verstärkte Sprechströme entwickelten Fernhörer-Elektromagnetsystem, über dessen Membran meist ein Schalltrichter angesetzt ist (Abb. 1). Trichterlos sind der L. von Seibt (Berlin) und der Elodén-L. von Schaub (Charlottenburg). Beim trichterlosen Faltlautsprecher von Siemens u. Halske (Protos, Arcophon) ist die Membran mit einem starken Knick gefaltet, auf den die Magnetkraft wirkt. Im guten L. darf bei der Wiedergabe keine Tonlage bevorzugt, und es müssen Zischlaute deutlich wiedergegeben werden. Ein guter L. kann hinter einem guten Verstärker schlecht wirken, wenn zufällig Eigenschwingungen (Resonanzlagen) beider Geräte zusammentreffen. – WEITERLESEN…