Internationale Elektricitäts-Ausstellung im Glaspalaste zu München, 16.9.-15.10.1882
„Telegraphenapparate und die sich bereits gewisser Beliebtheit erfreuenden Einrichtungen für Fernsprechwesen wurden viel studiert. Zum Ausprobieren der letzteren standen überall kleine, durch Leitungsdrähte miteinander in Verbindung stehende Zellen, in denen man die Güte der Übertragung des gesprochenen Wortes bei den verschiedenen Fabrikaten ausprobieren konnte.
Leider wurden diese Häuschen in Verkennung ihrer wahren Bestimmung von unkundigen Thebanern manchmal zur Verrichtung von Geschäften benutzt, die mit Telephonie nichts zu tun hatten, so daß sie später nur unter sicherem Geleit betreten werden durften; aber das tat der Gemütlichkeit keinen Eintrag.“ [Voigt 1925, 79]
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„Trichterlautsprecher und Trichteraufsatz für Kopfhörer“
„Auf dem Gebiete der Lautsprecher fällt der der Vox-Maschinen A. G., Berlin, auf, welche den Trichter durch das Gehäuse einer großen Meerschnecke ersetzt und damit das alte Tritonshorn wieder zu Ehren gebracht hat. Die Lautstärke läßt nichts zu wünschen übrig, und auch der Klang scheint dem der besten Trichter nicht nachzustehen. – Der »Telefunken-Sprecher« (Abb. 3) weist oben den üblichen Lautsprechertrichter auf, unten teilt sich das Rohr und endet in zwei tuchbelegte Scheiben, an die man die Muscheln eines gewöhnlichen Kopfhörers unter Ausnutzung des Druckes der Bügelfeder anlegt. Der so erhaltene Lautsprecher ist überraschend gut.“ [Burstyn in: ETZ 41 1925, 1550]
„LOUD SPEAKING TELEPHONE“
„In the old days, especially at the circus and theater we were accustomed to hear the voice amplified at times by means of a large megaphone, thru which a person endeavored to shout. But the voice was invariably muffled and did not sound as clear as the original by the time it reached you. Now, thanks to the audion amplifier, the human voice can be amplified until it is so loud that it will almost scare you to death, and always it is articulate and distinct.“ [Secor in: Electrical Experimenter 1920]
„Lautsprechende Fernhörer“
„Der sogenannte Lautsprecher soll einem Bedürfnis in Sälen, in der Marine, auf Arbeitsplätzen usw. genügen, ohne daß der Apparat an das Ohr des Hörenden gelegt werden muß. Der Fernhörer wird dazu durch Vergrößerung des magnetischen Magazins, Anwendung von Schalltrichtern, Resonanzböden usw. hergerichtet. Indessen ist das Ergebnis bisher hauptsächlich deshalb immer noch wenig befriedigend, weil die Unreinheiten, die beim gewöhnlichen Fernhörer zu leise tönen, um wahrgenommen zu werden, ebenfalls verstärkt werden und die Wiedergabe unrein erscheinen lassen.“ [Bähr in: ETZ 20 1925, 734]
1920, Western Electric: erste kommerzielle Public-Address-Anlage angekündigt
Nach der erfolgreichen Massenbeschallung des „Liberty Way“ in New York City im Jahr zuvor kündigt die amerikanische Firma Western Electric im März 1920 an, eine Beschallungsanlage auf den Markt zu bringen [anonym in: Electrician 1920, 300]. Auch in Deutschland wird eine entsprechende Meldung veröffentlicht [Kr. in: ETZ 38 1920, 758f.]. Dies sei der „möglicherweise früheste Beleg für die Konstruktion von Lautsprechern unabhängig vom Rundfunkbetrieb“, vermutet Karl-Heinz Göttert, sich wahrscheinlich auf deutschsprachige Publikationen beziehend [Göttert 1998, 423]. WEITERLESEN…
„Aus der Geschichte des Lautsprechers. Oberingenieur Karl Frischen (geb. am 20.7.1830, gest. am 7.5.1890), der langjährige technische Leiter der Siemens- und Halske-Werke, hat schon am 28.2.1889 der Öffentlichkeit einen Lautsprecher vorgeführt, über dessen Entstehungsgeschichte Georg Schmidt in der ‚Zeitschrift für Fernmeldetechnik‘ berichtet. Veranlassung gab die Absicht Frischens, anläßlich des 50jährigen Stiftungsfestes der Berliner Polytechnischen Gesellschaft einen Festvortrag zu halten mit dem Thema: ‚Die Elektrizität als Mädchen für alles‘. Der Vortrag fand im großen Saale der Philharmonie statt und Frischen zeigte sich nicht nur als hervorragender Fachmann, sondern auch als guter Redner und geschickter Regisseur. Ein Tisch, ein Klavier, eine Waschmaschine, eine Kinderwiege und ein Polstersessel waren seine Requisiten. Nach einigen einleitenden Worten legte Frischen eine Trompete auf den inmitten der Bühne stehenden Tisch und schon ertönte eine schmetternde Fanfare, der das Lied folgte: ‚Behüt dich Gott, es wär so schön gewesen‘. Speziell für diesen Zweck hatte Frischen das lautsprechende Telephon bauen lassen, das innerhalb der Tischzarge angebracht und durch unauffällig verlegte Drähte mit einem Nebenraum verbunden, die Töne wiedergab, die entfernt von der Bühne ein Mitglied des Philharmonischen Orchesters seiner Trompete entlockte. Die von Frischen damit beabsichtigte Wirkung auf die Festteilnehmer war ihm glänzend gelungen und er erntete lebhaften Beifall für seine Mühe. Also ist der Lautsprecher schon 35 Jahre alt. Bisher wurde er nur in Betrieben (Bahnhöfen, Maschinenhallen, Bergwerken) und auf Schiffen (besonders in Kesselräumen) verwendet.“ [K. in: Radio-Umschau 12 1924, 316]
1898, Oliver Lodge: elektrodynamischer, trichterloser Lautsprecher
Am 27.4.1898 meldet der Physiker Sir Oliver Lodge (zur Zeit der Patentanmeldung „Professor of Physics in University College, Liverpool“, ab 1900 erster Präsident der Universität Birmingham, seit 1902 Sir) das britische Patent Nr. 9712 über einen elektrodynamischen Wandler an und baut nach diesem Prinzip im selben Jahr einen trichterlosen Lautsprecher mit Schwingspulensystem, „welcher als Urtype aller nachfolgenden dynamischen Lautsprecher angesehen werden kann und der sich im wesentlichen auch mit den heute noch üblichen Ausführungen deckt“ [Nesper 1929, 6]. WEITERLESEN…
Vorstellung des elektrodynamischen Wandlers von Werner Siemens in der Berliner Polytechnischen Gesellschaft
„Der Altmeister der Elektrotechnik, Werner von Siemens, baute im Jahre 1878 ein elektro-dynamisches Riesentelefon, das 33kg wog. In seinem Aufbau unterscheidet es sich so gut wie gar nicht von einem dynamischen Lautsprecher. Tatsächlich ist dieses Riesentelefon auch im Jahre 1889 als Lautsprecher in der Berliner Polytechnischen Gesellschaft vorgeführt worden.“ (Abb. und Bildunterschrift aus [Bratke in: Telefunken-Kamerad 1 1937, 3])
Elektrodynamischer Wandler von Werner Siemens 1878
Ferdinand Trendelenburg schreibt über diesen elektroakustischen Wandler, der prinzipiell sowohl als Mikrofon, als auch als Telefonhörer bzw. Lautsprecher eingesetzt werden konnte:
„Werner Siemens hielt sein elektrodynamisches Telephon besonders geeignet für Empfangszwecke. Hätten ihm schon Verstärker zur Verfügung gestanden, so hätte er sein Telephon mit bestem Erfolg als Lautsprecher für klanggetreue Schallübertragungen verwenden können. Fast in allen Rundfunkgeräten werden heute Lautsprecher mit dem von Werner Siemens angegebenen elektrodynamischen Antrieb verwendet.“ [Trendelenburg 1975, 20]